Das Neusiedlerseegebiet ist für mich was Einmaliges in der Natur. 2015 machten meine Frau und ich zum ersten Mal einen Naturkundeurlaub in Illmitz. Von älteren Naturfreunden war ich angesteckt von der Pannonischen Flora. Unterlagen haben lange bei mir herumgelegen, bis ich selber die Gegend erkundet habe.
Als wir das erste Mal von der Autobahn heruntergekommen sind, dachte ich wo sind wir denn hier gelandet. Hier gab es keine Weinberge wie bei uns in der Gegend (Ahr), sondern alles flache Weingärten.
| Dann nach ein paar Tagen haben wir die Gegend schätzen gelernt. In den ersten Tagen lernten wir sehr nette Naturfreunde aus der Steiermark kennen. Den Rest des Urlaubs verbrachten wir dann mit den Naturfreunden zusammen. Gemeinsam den ganzen Tag zusammen tauschten wir Informationen aus, was der eine nicht wusste (Pflanzen, Orchideen und Tierwelt) kannte der anderer. Aus dieser Bekanntschaft ist eine richtig herzliche Freundschaft entstanden. |
Seit 2015 sind wir viermal in Illmitz gewesen(11.05.15 / 02.04.16 / 17.09.17 und 01.06.2019). Am schönsten fanden wir es Anfang April, auch der Herbst mit den Salzpflanzen ist wunderschön.
Unsere Anfahrt zum Neusiedlersee zieht sich immer lange hin (ca 1000 KM), so machen wir auf der Hin und Rückfahrt bei Regensburg eine Zwischenübernachtung. Am nächsten Tag geht es dann früh weiter in Richtung Neusiedlersee. Wir sind schon mehrmals vor Wien von der Autobahn heruntergefahren, um dort in den ersten Naturschutzgebieten nach seltenen Pflanzen zu suchen. 2015 hatten wir unseren Neffen mit, der war auch ganz begeistert von der Flora und von den Ziesel.
Um den Neusiedlersee herum gibt es die Pannonischen Trockenrasen (Pannonische Tiefebene), was wiederum der westlichste Teil des eurasische Steppengürtel ist.
So ist manche Pflanze, die wir dort fanden, aus dem Hauptverbreitungsgebiet Asiens, wie die Steppen-Glockenblume (Campanula sibirica) die wir in der Thermenlinie (nordöstlicher Ausläufer der Alpen) fanden. Der Neusiedlersee ist ein Steppensee ähnlich den Salzseen in den asiatischen Steppengebieten. Auch vom See entfernt gibt es kleinere Seen (Salzlacken) die von unterirdischen Salzstöcken gespeist werden. Das ist schon für mich seltsam, ein paar Meter daneben sind die Weingärten. So heißt auch schon mal ein Weingut Salzl. |
Es lohnt sich auch mal etwas weiter weg vom Neusiedlersee zufahren um dort die Landschaft/Pflanzen und die Tierwelt zu erkunden, wie die Marchwiesen, Heinburger Berge, die Thermenlinie oder das Gebiet mit der Großtrappe. Obwohl ich kein Vogelfotograf bin, bin ich richtig begeistert von der Vogelwelt, wie zum Beispiel von dem Bienenfresser. |
Am Nachmittag geht es dann schon mal mit den Freunden zum Kaffeetrinken in die Hölle zum Weingugelhupf genießen oder nach Illmitz zur Konditorei, dort gibt es dann die Kardinalschnitte. | |
Am Abend ist es immer wieder schön mit Freunden in einem Weinlokal zu sitzen und das ungarische Steppenrind zu genießen. Im Ort gibt auch noch ein paar Heurigenwirte, dort gibt es dann Deftiges wie die Krautsuppe oder das Surschnitzel.
Zum Nachtisch müssen es dann Somlauer Nockerl sein. Vom guten Wein und vom Golser Bier möchte ich gar nicht anfangen. |
Im Neusiedlerseegebiet herrscht in den meisten Teilen sanfter Tourismus. Wenn nur nicht der Wind dort immer so heftig wäre. |
Die Sehnsucht dorthin ist immer groß. Wir sind viermal dort gewesen und haben noch lange nicht alles gesehen